10 Anfängerfehler mit der Mavic Pro

Dimitri Wolf Von Dimitri Wolf 5 Min. Lesen
Welche 10 Anfängerfehler ihr mit der Mavic Pro vermeiden könnt erfahrt ihr hier. Quelle: pixabay

Welche Anfängerfehler sollte man bei seiner Mavic Pro vermeiden? Hier liefert der Hersteller DJI selbst eine Liste der 10 häufigsten Anfängerfehler mit einer seiner beliebtesten Drohnen. Wir fassen die Punkte für euch zusammen und ergänzen sie mit zusätzlichen Informationen.

Nichts ist schlimmer als sich eine Drohne für viel Geld anzuschaffen nur um sie kurz darauf durch grobe Fehler zu beschädigen oder gar völlig unbrauchbar zu machen. Damit euch das nicht mit eurer Mavic Pro passiert hat DJI die 10 häufigsten Anfängerfehler mit der Mavic Pro zusammengefasst.

Erfahrene Piloten mögen hier bei den meisten Punkten nur müde lächeln. Anfängern kann diese Auflistung jedoch eine enorme Hilfe für die ersten Flüge liefern.

Aber egal ob Anfänger oder Profi, jeder sollte diese Liste zumindest einmal überfliegen.

Viele der hier genannten Punkte lassen sich auch durchaus auf zahlreiche andere Drohnen übertragen. Einige Punkte sind aber auf Grund der technischen Funktionsweise einiger Mavic Features nur für diese relevant.

1. Sichtsystem nicht immer aktiv

Die Mavic Pro verfügt über ein Vorwärts- und Abwärtsgerichtetes Sichtsystem. Während das nach vorne gerichtete Sichtsystem dabei hilft Objekten auszuweichen, hilft das nach unten gerichtete Sichtsystem die Drohne bei einer Flughöhe von < 13 Metern zu stabilisieren.

Die Systeme arbeiten dabei sowohl beim manuellen Flug, als auch bei der automatischen Rückkehrfunktion (Return to Home).

Dabei können nun folgende Fehler auftreten: Das System arbeitet nur bei ausreichend Licht korrekt. Fliegt ihr bei Nacht oder Dämmerung, oder in Innenräumen mit wenig Licht, kann das Sichtsystem nicht korrekt funktionieren. Das kann dazu führen, dass ihr ungewollt mit Objekten kollidiert oder das Flugverhalten der Mavic nicht vorhersehbar wird. Hier werden Anfänger nun Schwierigkeiten haben die Mavic zu kontrollieren.
Darüber hinaus ist das Sichtsystem im Sportmodus vollständig deaktiviert. Dieser Tatsache solltet ihr euch bewusst sein.

Der Statusindikator auf der Rückseite der Drohne blinkt grün, wenn die Sichtsysteme nicht aktiv ist, das GPS jedoch schon. Ist GPS ausgeschaltet blink es gelb. Fliegt dir Drohne zu weit weg um das genau zu erkennen hilft ein Blick auf die DJI GO App. Wenn das Icon in der oberen Leiste rot ist, dann ist das Sichtsystem ausgeschaltet. Aufpassen!

10 Anfängerfehler Mavic Pro SIchtsystem deaktiviert
So sieht die Anzeige in der DJI Go 4 App aus, wenn das Sichtsystem der Mavic Pro deaktiviert ist. Quelle: dji.com

2. Sichtsystem sieht nicht alles

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das Sichtsystem kann nicht alles erkennen. So hat es beispielsweise Probleme mit dünnen Objekten wie Hochspannungsleitungen oder Ästen. Ebenso wird es Probleme machen, wenn es mit transparenten Objekten konfrontiert wird. Verlasst euch also nicht einfach blind auf das System sondern habt eure Umgebung immer gut im Auge und umfliegt solche Objekte weiträumig.

3. Gimbalschutz abnehmen oder dran lassen?

Eine der ersten Fragen die man sich als Anfänger stellen mag. Grundsätzlich gilt: Der Gimbalschutz beeinträchtigt die Drohne nicht. Er kann theoretisch dauerhaft dran gelassen werden, kann er doch die Kamera bei Kollisionen oder auch vor Dreck schützen.

In der Praxis werdet ihr aber schnell merken, dass die Bildqualität eurer Aufnahmen dann darunter leiden kann. Denn Schmutz auf dem Gimbalschutz ist deutlich auf Bildern zu erkennen. Darüber hinaus sind Lichtreflexionen ebenso deutlich zu sehen und führen zu unschönen Bildern.

Fliegt ihr also nur etwas rum, lasst den Schutz ruhig dran. Geht es euch um schöne Aufnahmen, nehmt den Schutz auf alle Fälle ab.

4. Gimbalklammer abnehmen oder dran lassen?

Hier gibt es kein entweder oder. Die Gimbalklammer gehört immer ab! Sie blockiert den Motor eures Gimbals, was sich negativ auf die Lebensdauer von diesem auswirken kann.

10 Anfängerfehler Mavic Pro Gimbal
Die Gimbalklammer sollte immer abgenommen werden. Der Gimbalschutz ist optional.

5. Fliegen bei schlechtem Wetter

DJI mahnt vor Flügen bei folgenden (Wetter-) Bedingungen:

  • Vermeide Wetterextreme wie zum Beispiel Windgeschwindigkeiten von mehr als 10 m/s, Schnee, Regen und Nebel.
  • Fliege nur in offenen Gebieten. Gebäude und große Metallkonstruktionen können den integrierten Drohnen-Kompass und das GPS negativ beeinflussen.
  • Vermeide Hindernisse, Menschenmengen, Hochspannungsleitungen, Bäume und Wasser.
  • Minimiere Interferenz indem Du Gebiete mit hoher elektromagnetischer Strahlung vermeidest. Halte Dich von Funktürmen und Radaren fern.
  • Die Leistung Deiner Drohne und Batterie hängt stark von Luftdruck und Umgebungstemperatur ab. Sei vorsichtig wenn Du eine Flughöhe von 6000 m überschreitest.

Zusätzliche Informationen für Drohnenflüge bei schlechtem Wetter haben wir euch im verlinkten Ratgeber zusammengefasst.

Drohne fliegen bei schlechtem Wetter
Auch bei schlechtem Wetter können stimmungsvolle Aufnahmen entstehen. Es ist jedoch Vorsicht geboten!

6. Verhalten beim Bremsen

Beim Fliegen mit hoher Geschwindigkeit solltet ihr bedenken, dass die Mavic Pro beim abrupten Bremsen noch einige Zentimeter weiterfliegen kann. Stichwort: Trägheit.

DJI warnt auch hier ausdrücklich, sich nicht voll auf das Sichtsystem zu verlassen, das unter Umständen noch eine Kollision verhindern könnte.

Bedenkt immer, dass das System eine Hilfe und keine Garantie ist.

7. Hindernisse außerhalb des Sichtbereichs

Gleich vorab: Drohne fliegen außerhalb der Sichtweite ist in Deutschland nicht ohne Betriebsgenehmigung erlaubt! Geregelt ist das in der Drohnenverordnung, die die Drohnen-Gesetze hierzulande regelt.

Kommt es in einer unvermeidbaren Situation doch dazu, wird dir nur noch die Kamera-Ansicht in der DJI Go 4 App bleiben um deine Drohne zu steuern. Das schränkt dein Sichtfeld enorm ein, denn so erkennst du nur was vor oder unter dir ist. Du hast aber keinen Blick mehr was sich neben oder hinter deiner Drohne befindet. Hier hilft dir ein Spotter, eine zusätzliche Person die ständig Sichtkontakt mit der Drohne hält und dich bei Gefahr informieren kann.

Aus diesem Grund: Immer in Sichtweite fliegen!

8. Schneller rückwärts fliegen

Die Mavic Pro hat kein rückwärts gerichtetes Sichtsystem. Fliegst du die Drohne also im Rückwärtsgang, achte besonders auf Hindernisse. Deine Mavic wird sie selbst nicht erkennen können und bewahrt dich nicht vor einer Kollision!

10 Anfängerfehler Mavic Pro rückwärts fliegen
Vorsicht beim Rückwärtsflug! Die Mavic Pro hat kein nach hinten gerichtetes Sichtsystem.

9. Fliegen in Innenräumen

Anfänger sollten es unterlassen die Drohne in geschlossenen Räumen zu fliegen. Das GPS-System wird dadurch beeinträchtigt. Das GPS dient zum großen Teil dazu, deine Mavic im Flug stabil zu halten. Ebenso der Stabilisierung dient die Sichtpositionierung . Diese ist laut DJI „durch die farbliche Umgebung in Räumen eingeschränkt leistungsfähig“. Zusätzlich verfügt die Mavic Pro noch über Ultraschall, ebenfalls zur Stabilisierung der Drohne. In Räumen mit Teppichen wird der Ultraschall aber leicht absorbiert, die Funktionsweise dadurch stark eingeschränkt oder völlig unbrauchbar. Eure Mavic macht sich daraufhin „selbstständig“.

All diese Punkte haben zur Folge, dass ihr viel mehr und viel genauer steuern müsst um eure Mavic ruhig in der Luft zu halten und keine Bekanntschaft mit der Wand, Objekten oder gar Personen zu machen. Wir können aus Erfahrung sagen: für Anfänger zum Start fast unmöglich!

Erarbeitet euch erstmal auf freien Flächen ausgiebig Flugerfahrung und bekommt ein Gefühl für eure Mavic. Testet im freien die zahlreichen Funktionen und fliegt auch mal ohne GPS-Unterstützung oder Zusatzfunktionen.

DJI gibt auch den Tipp ihren Flugsimulator für PC zu testen um zusätzliche Flugstunden zu absolvieren und Erfahrung zu sammeln.

10. Rückkehrfunktion falsch benutzt

Zu guter Letzt noch ein typischer Anfängerfehler: Die Funktionsweise der Rückkehrfunktion, auch Return to Home (kurz RTH) genannt, der Mavic Pro wird falsch verstanden. DJI klärt hier auf.

Wenn Deine Drohne sich innerhalb von 5 m vom Startpunkt befindet, so wird sie direkt nach unten gehen und landen.

Wenn Deine Drohne sich innerhalb von 5-20 m vom Startpunkt befindet und das Sichtsystem aktiv ist, wird sie auf 10 m Flughöhe hochfliegen (wenn sie niedriger fliegt) und zum Startpunkt fliegen. Wenn die aktuelle Flughöhe über 10 m liegt, so wird die Drohne direkt zum Startpunkt fliegen. Sollte das Sichtsystem nicht aktiv sein, so wird die Drohne automatisch landen.

Befindet sich Deine Drohne mehr als 20 m entfernt, so wird sie auf die Rückkehrhöhe aufsteigen, welche du vorher eingestellt hast.

Vergiss nicht, dass Du die Pausetaste betätigen kannst, um den Rückflug abzubrechen.

Quelle: dji.com (Artikel mittlerweile nicht mehr online)

Fazit

Es gibt einige grobe Anfängerfehler die sich beim Fliegen der Mavic Pro vermeiden lassen. DJI hat diese zusammengetragen und auch praktische Tipps gegeben, wie ihr sie vermeiden könnt. Mit unseren Ergänzungen zu den Tipps steht den ersten sicheren Flügen mit eurer Mavic Pro nichts mehr im Weg.

Kleiner Tipp am Rande: Schaut auch immer im Handbuch eurer Drohne nach. Dort findet ihr meistens nützliche Tipps und Erklärungen aller wichtigen Funktionen.

Welche Fehler sind euch anfangs widerfahren? Was wären eure Tipps für Mavic Pro Anfänger? Hinterlasst uns gerne euren Kommentar dazu.

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Dimitri ist Gründer von DeinDrohnenpilot.de und seit 2021 bei skyzr tätig. Das Thema Drohnen fesselt ihn bereits seit 2016. Wenn er nicht gerade mit der Drohne unterwegs ist kümmert er sich neben der Planung und Ausarbeitung neuer Konzepte für die Plattform auch um das Schreiben und Erstellen der Inhalte. Darüber hinaus ist er auch für die technische Umsetzung und Wartung zuständig. Dafür helfen ihm seine abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration sowie sein Bachelor in Medieninformatik.
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