Was ist SORA?

Mario Marek Von Mario Marek 3 Min. Lesen
Drohnenflüge in der Specific Kategorie erfordern für die Genehmigung eine entsprechende Risikoanalyse. Hier kommt das SORA ins Spiel.

SORA steht für „Specific Operations Risk Assessment“. Es handelt sich dabei um einen Rahmen für die Risikobewertung, der von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) für den Betrieb von Drohnen entwickelt wurde. Was das bedeutet und wann du mit SORA zu tun haben könntest, beantworten wir dir in diesem Artikel.

Wie ihr wisst, nimmt jede Drohne ab ihrem Abheben vom Boden am Luftverkehr teil. Somit ist sie Teil eines komplexen Systems, für das seit langem klare Regeln und Voraussetzungen existierten, um Sicherheit gewährleisten zu können. Maximale Flughöhen, Mindestabstände, oder maximale Gewichtsbeschränkungen sind für Drohnenpiloten klar.

Durch die Weiterentwicklung der Technologien und Senkung der Fertigungskosten wurden Drohnen leicht erschwinglich und somit einer breiten Masse, die nicht unbedingt Luftfahrterfahrung mitbrachte, zugänglich und die Anzahl der Drohnenflüge stieg rasant.

Dass sich die UAS-Operation aber in vielerlei Hinsicht von der bemannten Luftfahrt und ihren Teilnehmern unterscheidet, wurde schnell klar: Starts und Landungen finden auf privaten Grundstücken statt, die Flughöhe ist oftmals sehr nahe am Boden, es wird mehr geschwebt als Streckenflüge durchgeführt, selten bestehende Luftfahrtinfrastruktur genutzt und der technische Aufbau einer Drohne ist nicht mit einem zertifizierten Flugzeug vergleichbar. Da die bestehenden Regeln für die Luftfahrt für Drohnen nur bedingt anwendbar waren, erließ das EU Parlament die Verordnung 2019/945 und 2019/947 in der sie für die Mitgliedstaaten der europäischen Luftfahrtbehörde EASA, die Verwendung von Drohnen regelte. Bekannt als EU Drohnenverordnung.

Das Ziel: ein zur bemannten Luftfahrt vergleichbares Risiko schaffen.

Risiken nach Betriebskategorien

Dafür wurden drei Betriebskategorien definiert, um vom Spielzeug, über Transportdrohnen bis hin zur Lufttaxidrohne einen geregelten und sicheren Betrieb ermöglichen und sicherstellen zu können.

Die drei Betriebskategorien sind:

  • Open
  • Specific
  • Certified

Die meisten Drohnenpiloten agieren im Rahmen der Open Kategorie, für die es klare Regeln gibt. Aber was, wenn man über den Horizont der Open Kategorie schauen möchte? Hier kommt die Specifc Kategorie und SORA ins Spiel.

Das ist SORA

Die Specific Kategorie ermöglicht teilweise erst die Anwendungen, bei denen Drohnen ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Außerhalb der Sichtweite, automatisiert, in der Nähe von Gebäuden, in speziellen Gebieten, über große Weiten oder Höhen, über 25 kg, können Drohnen technisch gesehen noch mehr Potenzial entfalten.

Um dies rechtlich sicher durchführen zu können, sind jedoch Genehmigungen und spezielle Kenntnisse bei Drohnenflügen in dieser Kategorie erforderlich. Unverzichtbar ist dabei eine umfassende Risikoanalyse der geplanten Operation. Eine Möglichkeit die Analyse des Risikos der spezifischen Operation durchzuführen, bietet das sogenannte „Specific Operations Risk Assessment“ kurz SORA.

Das Verfahren wird verwendet, um das Risiko von Drohnenoperationen in einer bestimmten Betriebsumgebung zu bewerten und entsprechende Risikominderungsmaßnahmen zu identifizieren. Es umfasst mehrere Schritte, darunter die Identifizierung von Gefährdungen, die Analyse und Bewertung von Risiken, die Einführung von Minderungsmaßnahmen und die Bewertung ihrer Wirksamkeit.

SORA spiegelt somit einen risikobasierten Ansatz wider, der nach umfassender Analyse den identifizierten Risiken der Operation Rechnung trägt und für ansteigende Risikoklassen restriktivere Vorgaben über die zu erreichenden bzw. nachzuweisenden Sicherheitsziele definiert.

Wann benötige ich ein SORA?

Die Risikoanalyse, in Form eines SORA, ist notwendig, wenn dein Drohnenflug nicht mehr unter die Open Kategorie (A1, A2 oder A3) fällt, sondern in die Specific Kategorie rutscht. Mit einer entsprechenden Genehmigung kannst du dann trotzdem fliegen. Um diese zu erhalten ist das SORA als ein Vorgehen für die Risikoanalyse notwendig und muss beim Genehmigungsverfahren mit eingereicht werden.

Bestandteile des SORA

Kern der Risikoanalyse sind folgende zehn Schritte:

SORA Prozess im AMC 1 Artikel 11
Abbildung 1: Der SORA-Prozess im AMC 1 zu Artikel 11. Bild: EASA

Du erkennst schnell, dass die weitumfassende Analyse das Betriebskonzept (Concept of operations, ConOps) inklusive Organisation durchleuchtet und das Bodenrisiko (Ground Risk Class, GRC), sowie das Luftrisiko (Air Risk Class, ARC) bewertet.

Die Kombination aus GRC und ARC ergibt das entsprechende Specific Assurance and Integrity Level (SAIL), nach dem sich die nachzuweisenden Sicherheitsziele (Operational Safety Objectives, OSOs) richten. Am Schluss betrachtest du noch die über das Operationsvolumen hinausgehende Umgebung und fasst alles in einem schönen Safety Portfolio zusammen.

Da die Angaben jedoch derzeit noch rein auf Deklarationen beruhen, wie der Antragsteller die Operation sicher durchführen möchte, ist das größte Ziel der SORA, ein angemessenes Maß an Vertrauen zwischen Betreiber und zuständiger Behörde zu schaffen und nachzuweisen, dass die Operation mit einem akzeptablen Risiko durchgeführt werden kann.

Der SORA-Prozess wurde ursprünglich von der JARUS Gruppe entwickelt und mit leichten Anpassungen von der EASA in die Verordnung 2019/947 als mögliche Methode zum Nachweis einer Risikoanalyse übernommen.

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Weiterführende SORA Artikel

Dieser Artikel markiert den Start einer Artikelreihe rund um das Thema SORA. Wie man die Grenzen der Open Kategorie legal umgehen kann und was dich hinter dem Horizont der Kategorie erwartet beantworten wir dir in noch folgenden Artikeln. Dort gehen wir mehr ins Detail und beleuchten die einzelnen Bausteine eines SORA.

➡️Beginnen wir hierbei am Anfang und setzen noch vor Schritt 1 aus der oberen Grafik an: SORA Voraussetzungen.

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