Was ist der Headless-Mode?

Dimitri Wolf Von Dimitri Wolf 2 Min. Lesen
Was der Headless-Mode ist und was er kann, erfahrt ihr in diesem ausführlichen Artikel.

Zahlreiche Funktionen und Begriffe können Drohnen-Einsteiger anfangs überfordern. Sie sind oft nicht unbedingt selbsterklärend. So auch der Headless-Mode. Was das ist und was er kann, verraten wir euch hier.

Erklärung Headless-Mode

Der Headless-Mode, zu deutsch wörtlich übersetzt „kopfloser Modus“, gerne auch als Directional Command Mode (DCM) bezeichnet, ist ein relativer Steuerungsmodus für eure Drohne. Diese Funktion richtet sich in der Regel an Drohnen-Einsteiger.

Im Normalfall steuert ihr die Drohne aus Sicht des Flugobjekts. Wollt ihr nach links oder rechts fliegen, müsst ihr also die aktuelle Ausrichtung der Drohne beachten um zu entscheiden, ob ihr den Steuerknüppel nun nach links oder rechts bewegt. Zur Verdeutlichung folgen nun zwei Beispiele.

Beispiel 1 (ohne Headless-Mode):

Fliegt die Drohne gerade von euch weg und ihr wollt nach links fliegen, bewegt ihr das Steuerkreuz auch nach links. Um nach rechts zu fliegen, bewegt ihr es nach rechts. Das ist die einfache Situation.

Beispiel 2 (ohne Headless-Mode):

Dreht ihr die Drohne nun um 180° und fliegt also auf euch zu, müsst ihr Spiegelverkehrt denken. Wollt ihr die Drohne jetzt nach links fliegen lassen, müsst ihr das Steuerkreuz nach rechts bewegen, nicht nach links. Denn: die Steuerung erfolgt ja aus Sicht der Drohne. Das selbe gilt dann auch für rechts. Hier müsst ihr das Steuerkreuz nach links bewegen.

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Die normale Steuerung einer Drohne ohne Headless-Mode. Bei Drehung der Drohne ist ein Umdenken nötig.

Wie verhält es sich nun mit aktiviertem Headless-Mode? Ist der Modus aktiviert, spielt die Ausrichtung der Drohne keine Rolle mehr. Es wird immer aus Sicht des Piloten gesteuert. Auf unsere zwei Beispiele bezogen hat das folgende Auswirkung.

Beispiel 1 (mit Headless-Mode):

Es bleibt alles wie es ist. Links ist links und rechts ist rechts.

Beispiel 2 (mit Headless-Mode):

Hier ist jetzt kein Umdenken mehr nötig. Auch nach einer Drehung der Drohne um 180° bleibt links links und rechts rechts. Da jetzt relativ aus Sicht des Piloten gesteuert wird.

„Headless“ bedeutet in diesem Zusammenhang also, dass man sich keinen Kopf machen muss, wie die Drohne gerade ausgerichtet ist und kann ohne Überlegungen steuern.

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Die Steuerung der Drohne mit aktiviertem Headless-Mode. Der Pilot erspart sich das umdenken nach Drehung der Drohne. Links ist links und rechts ist rechts.

Wie aktiviert man den Headless-Mode?

Der Headless-Mode steht nicht allen Drohnen zur Verfügung. Ob eure Drohne diese Funktion unterstützt, entnehmt ihr am besten dem Handbuch der Drohne. Dort wird dann auch beschrieben, wie genau der Modus bei eurer Drohne aktiviert werden muss.

In der Regel lässt sich der Headless-Mode nicht während des Fluges einschalten. Die Aktivierung muss vor dem Start erfolgen, wobei Drohne und Fernsteuerung dabei passend ausgerichtet sein müssen. Damit soll sichergestellt werden, dass Flugmodell und Steuerung einmal „synchronisiert“ sind und die relative Steuerung ordnungsgemäß funktionieren kann.

Die Erklärung weiterer Drohnen-Fachbegriffe findet ihr in unserem Drohnen-Lexikon.

Ist der Headless-Mode zu empfehlen?

Ob ihr den Modus aktivieren wollt oder nicht, bleibt erstmal Geschmackssache. Als Einsteiger werdet ihr mit aktiviertem Headless-Mode definitiv schneller Erfolge feiern und anfangs weniger Frustmomente erleben. Wollt ihr das Drohnenfliegen jedoch regelmäßig ausüben und wirkliche Kontrolle über eure Drohne erlernen, wird empfohlen ohne den Headless-Modus zu fliegen und die steilere Lernkurve in Kauf zu nehmen. Denn wer sich einmal an den Modus gewöhnt hat, wird es noch schwieriger haben wieder die „normale“ Steuerung zu erlernen.

Fliegt ihr Drohnen jedoch nur selten und als Zeitvertreib, spricht nichts gegen mit dauerhaft aktiviertem Headless-Mode zu fliegen.

Beachtet auch, dass der Modus je nach Hersteller oder Drohnen-Modell auch einen anderen Namen haben kann.

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Dimitri ist Gründer von DeinDrohnenpilot.de und seit 2021 bei skyzr tätig. Das Thema Drohnen fesselt ihn bereits seit 2016. Wenn er nicht gerade mit der Drohne unterwegs ist kümmert er sich neben der Planung und Ausarbeitung neuer Konzepte für die Plattform auch um das Schreiben und Erstellen der Inhalte. Darüber hinaus ist er auch für die technische Umsetzung und Wartung zuständig. Dafür helfen ihm seine abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration sowie sein Bachelor in Medieninformatik.
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