Interview mit Klaus Dannöhl (FlyingArms)

Dimitri Wolf Von Dimitri Wolf 4 Min. Lesen
Quelle - FlyingArms

Klaus Dannöhl ist Inhaber von FlyingArms und betreibt mit seinem guten Freund und Geschäftspartner Peter Otrzonsek die Seite Kopter-Schulung.de. Klaus ist zudem verifizierter Lehrer der 30 Jahre Flugerfahrung vorweisen kann und bietet in seinen Schulungen verschiedene Seminare rund um den Kenntnisnachweis an. Er ist ein Vorreiter in der Branche und außerdem mit seiner Firma unter den ersten fünf zugelassenen Stellen in Deutschland aufgelistet, die berechtigt sind, den Kenntnisnachweis zu prüfen. Durch die lange Erfahrung kann er sein Wissen und seine Erfahrung perfekt in die Arbeit integrieren. Als ambitionierter Fluglehrer, Trainer und Drohnen-Pilot für Unternehmen, ist Klaus Dannöhl mit seiner Videoproduktionsfirma FlyingArms seit fünf Jahren in ganz Deutschland unterwegs. Er fliegt Drohnen für Filme die mit namhaften Schauspielern besetzt sind oder filmt bei großen Festivals und Veranstaltungen. 

Interview

DeinDrohnenpilot: Hallo Klaus, zum Einstieg würde ich gerne Wissen, wie bist du zum Drohnen fliegen gekommen?

Klaus Dannöhl: Ich habe 1988 angefangen diverse Flächenflieger und Helicopter zu fliegen. Im Jahr 2013 habe ich meine erste Drohne gebaut. Ein Jahr später folgte dann die erste Veranstaltung, die ich erfolgreich mit einem Sicherheitsdienst zusammen begleitet habe.

DeinDrohnenpilot: Wie viele Stunden verbringst du ungefähr mit dem Drohnen fliegen in der Woche?

Klaus Dannöhl: Das ist sehr unterschiedlich und Jahreszeitenabhängig. Im Schnitt kann ich aber sagen, dass es ca. 3-4 Stunden in der Woche sind. Logischerweise fliege ich im Sommer mehr als im Winter, da die meisten Kundenflüge dann gebucht werden, wenn es warm ist.

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DeinDrohnenpilot: Kannst du sagen, was dich am meisten an Drohnen begeistert?

Klaus Dannöhl: Auf jeden Fall die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten. Was mich außerdem fasziniert sind die ständigen Änderungen an der Technik und die neuen Herausforderungen am System.

kopter-schulung flying arms
Quelle – Kopter-Schulung / FlyingArms

DeinDrohnenpilot: Welche Drohne empfiehlst du Einsteigern, die nur zum Spaß mit einer Drohne fliegen wollen?

Klaus Dannöhl: Da gibt es mehrere Kopter aus dem RTF Bereich. Unter anderem Mavic, Phantom, Inspire von DJI, den Typhoon und Tornado von Yuneeq.

Die besten Tipps für Einsteiger-Drohnen findest du hier.

DeinDrohnenpilot: Würdest du für den Einstieg eine günstige Drohne empfehlen oder gleich ein professionelleres Modell?

Klaus Dannöhl: Für den Anfang empfehle ich einen günstigen gebrauchten Kopter der Einstiegsklasse. Die meisten sind schon für 250 Euro zu haben und tolle Geräte. Ein günstigeres System empfehle ich nicht, da man schnell den Spaß daran verliert! Zudem haben die meisten kein GPS, was für Anfänger zwingend notwendig ist.

DeinDrohnenpilot: Kannst du unseren Lesern die im Laufe der Zeit professionell fliegen wollen, Drohnen-Modelle empfehlen?

Klaus Dannöhl: Ja klar, für diese Leute kann ich die Inspire 1/2 , oder M600 von DJI als RTF System empfehlen. Wenn es um Flexibilität, das Tragen von Lasten und das nutzen diverser Cams geht, dann definitiv ein Eigenbau. Dieser sollte speziell nach seinen eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen gebaut werden, da man sich so die beste Drohne für den individuellen Gebrauch herstellen kann.

FlyingArms Foto Octokopter
Quelle – FlyingArms

DeinDrohnenpilot: Wie lernt man das Drohnen fliegen deiner Meinung nach am besten?

Klaus Dannöhl: Die beste Möglichkeit ist mit Sicherheit wenn man Kurse besucht. Der Entscheidende Vorteil einer Flugschule ist, dass die Schulungen auf das Drohnen-Modell angepasst sind und sich außerdem individuell mit dem einzelnen Schüler befasst wird. Natürlich kann man auch auf einem freien Feld mit einer großen Fläche üben oder Videos angucken, die gut gemacht und Lehrreich sind. Ich denke das Internet bietet viele Erklärvideos, die zum genutzten Kopter passen. Eine weitere Möglichkeit wäre es, wenn man sich mit einem Simulator vertraut macht, um ein grobes Gefühl für das Fliegen zu bekommen. Wenn man das gemacht hat, können die ersten Versuche z.B. bei niedriger Höhe im Garten stattfinden. Durch verschiedene Communitys kann man sich einer anderen Gruppe von Hobbypiloten anschließen, Erfahrungen austauschen und sogar die erste Flüge gemeinsam bestreiten.

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DeinDrohnenpilot: Lohnen sich Drohnen deiner Meinung nach für jedermann oder nur für Leute die professionell damit arbeiten wollen?

Klaus Dannöhl: Drohnen lohnen sich definitiv für jeden, solange man an solchen Systemen seinen Spaß hat. Natürlich muss man sich dann auch an die aktuellen Regularien und Gesetzte halten, sonst kann es schnell teuer werden und einem der Spaß vergehen!

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DeinDrohnenpilot: Wo siehst du Multicopter, wenn du in die Zukunft blickst? Was gibt es für private- und gewerbliche Möglichkeiten?

Klaus Dannöhl: Ich denke bei der privaten Nutzung, wird es beim reinen Hobby bleiben. Es kann sogar gut sein, dass der Hype eher abnehmen wird. Vor allem dann, wenn in naher Zukunft noch schärfer von staatlicher Seite aus reguliert wird. Gewerblich wird aber noch eine Menge passieren! Gerade in der Fertigung bzw. der Serienproduktion, werden Copter z.B. die Anbauteile für Autos an die Produktionsbänder bringen und Bereitsteller ersetzten. Ich könnte mir vorstellen, dass in der (nahen) Zukunft Copter mit Robotern zusammen arbeiten und somit Arbeitsprozesse in der Industrie maßgeblich beschleunigen und optimieren. Beim Militär werden Kampfjets mit Menschen durch tödliche Drohnen ersetzt, die dann Bomben mit exakt vorprogrammiertem Ziel lautlos abwerfen. Abschließend kann ich aber festhalten, das die schönste und beste Möglichkeit seinen Multicopter zu nutzen, immer noch die Produktion von Videos, Image, Event, TV oder Kino-Aufnahmen sein wird.

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DeinDrohnenpilot: Klaus, wenn du eine Drohne deiner Wahl kreieren und entwickeln könntest, was sollte sie für besondere Fähigkeiten oder Techniken haben?

Klaus Dannöhl: (lacht) Die Drohne meiner Wahl wäre unzerstörbar und hätte eine Flugzeit von mindestens einer Stunde! Außerdem wäre meine Drohne wasserfest und technisch gesehen, mit einem sechs Achsen Roboter mit Greifarm ausgestattet. Achja und natürlich einer 6k Kamera mit mindestens 120pfs.

DeinDrohnenpilot bedankt sich sehr herzlich bei Klaus und wir hoffen auf viele weitere spannende Interviews!

Folgen:
Dimitri ist Gründer von DeinDrohnenpilot.de und seit 2021 bei skyzr tätig. Das Thema Drohnen fesselt ihn bereits seit 2016. Wenn er nicht gerade mit der Drohne unterwegs ist kümmert er sich neben der Planung und Ausarbeitung neuer Konzepte für die Plattform auch um das Schreiben und Erstellen der Inhalte. Darüber hinaus ist er auch für die technische Umsetzung und Wartung zuständig. Dafür helfen ihm seine abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration sowie sein Bachelor in Medieninformatik.
10 Kommentare
  • Das kommt immer aufs Projekt an .. in der Regel besteht ein Image oder Event Video aus 60/70% bodenaufnahmen und 30/40% Luftaufnahmen und hat eine Länge von 90/120sec.
    Ein 1-3 Mann Team, das dies in 1-2 Drehtagen leisten kann,
    dazu der Schnitt ca 10-20 Std.
    Also wenn alles gut läuft dann 3Tage .

    beste Grüße Klaus

  • Du kannst bei uns auch praktisch fliegen Lernen .
    Wir Schulen auf Tornado, Typhoon, Mavic, Anafi und diversen großen
    Koptern.
    Es sind alle gängigen Koptertypen vorhanden .
    Die praktischen Übungen können angepasst werden für BOS / Videoproduktionen und Hobbypiloten .
    Im Endeffekt läuft es aber darauf hinaus einen Befähigungsnachweis zum führen von Koptern auszustellen, den die Piloten zu 99% eh ab Herbst brauchen nach EU Regelung und nutzen können um Genehmigung bei Ihrer Luftfahrtbehörde zu beantragen ..
    beste Grüße Klaus

    • Wo du grad von Genehmigungen sprichst:
      Wann brauche ich eine wenn ich als Hobbypilot für private Zwecke sagen wir mal in meiner Heimatstadt eine Runde fliegen will? Bzw. wo würde ich da nachfragen müssen um eine Genehmigung zu bekommen?

  • Dann musst Du je nach Modell Größe definitiv einen Kenntnisnachweis machen..
    welches Bundesland ?
    als privat Person ist es eigentlich unmöglich mit einer Drohne und Cam eine Zulassung für Flüge in der Innenstadt zu bekommen, da kein öffentliches Interesse daran besteht .

    • Hi,
      in meinem Fall wäre das Hessen und eine Mavic Pro. Die wiegt ja unter den 2kg.
      Was wäre denn meine erste Anlaufstation, wenn ich mein Glück dennoch versuchen wollen würde? Gleich das Luftfahrtbundesamt, oder erstmal das Ordnungsamt der Stadt/Gemeinde?

      Danke schon mal für deine Antworten!

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